Tipps zur opti­malen Lagerplanung

Professionelle-Lagerplanung

Es gibt viel­fältige Gründe, weshalb Unter­nehmen mit dem Thema Lager­planung kon­fron­tiert werden. So kann zum Bei­spiel ein Ersatz für ein ver­al­tetes und zunehmend unzu­ver­läs­siges und inef­fi­zi­entes Lager erfor­derlich sein. Häufig führen aber auch Unter­neh­mens­wachstum oder Umstruk­tu­rie­rungen zu dem Bedarf einer Lager­planung. Auch wenn die Planung eines Lagers zunächst einmal relativ einfach zu sein scheint, steckt der Teufel im Detail. So gibt es eine Vielzahl an Stol­per­steinen, die bei Nicht­be­achtung während der Planung zu teuren Pro­blemen während der Rea­li­sierung oder im Betrieb führen können.

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Auch inter­essant: unser Rat­geber „10 Schritte zur Ein­führung einer Lagerverwaltungssoftware“. 

 5 Schritte, die Sie bei der Opti­mierung Ihrer Lager­pro­zesse unbe­dingt berück­sich­tigen sollten. 

Warum Sie Ihr Lager opti­mieren sollten?

  1. Feh­lende oder teure Erwei­te­rungs­per­spek­tiven, da bei der Lager­planung keine Wachs­tums­pro­gnosen berück­sichtigt wurden
  2. Unzu­rei­chende Leis­tungs­fä­higkeit, da die erfor­der­lichen In- und Out­put­leis­tungen des Lagers nicht sauber ana­ly­siert und spe­zi­fi­ziert wurden
  3. Teure Lager­plätze, da die gewählte Lager­tech­no­logie nicht zu den Unter­neh­mens­an­for­de­rungen passt
  4. Schlechte Raum­aus­nutzung, da das Lager­layout nicht optimal aus­gelegt wurde
  5. Inef­fi­ziente Pro­zesse, da bei der Lager­mo­der­ni­sierung nur ersetzt und nicht opti­miert wurde
  6. Auf­wändige Brand­schutz­maß­nahmen durch feh­lende Opti­mierung der Brandschutzabschnitte
  7. Hohe Kos­ten­über­schrei­tungen, da die erfor­der­lichen Software- und Steue­rungs­an­pas­sungen nicht in der Planung berück­sichtigt wurden
  8. Pro­jekt­ver­zö­ge­rungen, da die erfor­der­lichen Pro­jekt­team­mit­glieder im Tages­ge­schäft nicht aus­rei­chend ent­lastet werden
  9. Umfas­sende Pla­nungs­an­pas­sungen, da Bau- und Nut­zungs­ord­nungen oder ander­weitige regu­la­to­rische Vor­gaben nicht von Beginn an berück­sichtigt wurden

Hard­facts

Wieso Lager­planung?
Die fun­dierte Lager­planung stellt sicher, dass das zukünftige Lager Ihre Anfor­de­rungen zuver­lässig erfüllt. Zudem werden durch eine fun­dierte Planung hohe Mehr­kosten während der Rea­li­sierung oder schlimms­ten­falls im lau­fenden Betrieb vermieden.

Fun­dament der Lager­planung
Anfor­de­rungen können nur so gut erfüllt werden, wie sie spe­zi­fi­ziert sind. Aus diesem Grunde ist es enorm wichtig, die Anfor­de­rungen an das zukünftige Lager sauber zu spe­zi­fi­zieren. Dabei sind sowohl Lager­ka­pa­zi­täten und Lager­güter zu defi­nieren als auch die erfor­der­liche Durch­satz­leistung des Lagers zu analysieren.

Wahl der Lager­tech­no­logie
Mit der immer grö­ßeren Auswahl an ver­füg­baren Lager­tech­no­logien nimmt die Bedeutung Lager­tech­nik­auswahl zu. Die optimale Lager­tech­no­logie ist dabei immer vom Ein­zelfall und der Anfor­de­rungs­spe­zi­fi­kation abhängig.
Bei der Auswahl der Lager­tech­no­logie müssen ver­schiedene Fak­toren wie bspw. Gebäu­de­re­strik­tionen, Lager­ka­pa­zität, Lager­um­schlag und Lagergut berück­sichtigt werden.

Kon­zeption des Lagers
Wurden die Anfor­de­rungen spe­zi­fi­ziert und die optimale Lager­tech­no­logie bestimmt, so muss das Lager im Detail geplant werden. Dabei ist von innen nach außen zu planen. Das bedeutet, dass zunächst die Lager­plätze zu defi­nieren sind, anschließend die Regal­fächer und schließlich die Regal­felder und ‑zeilen.
Auf Basis dieser Sys­tem­module kann anschließend das Lager­layout ent­wi­ckelt werden. Zuvor sind jedoch die Flä­chen­be­darfe für Ver­kehrs- und Ret­tungswege sowie Arbeits- und Kon­so­li­die­rungs­sta­tionen oder Lade­zonen fest­zu­legen. Erst nach Abzug dieser Flä­chen­be­darfe ist klar, welche Fläche tat­sächlich für das Lager zur Ver­fügung steht, sodass anschließend das Lager­layout geplant werden kann.
Wichtig ist, dass neben der eigent­lichen Lager­planung auch Themen wie Brand­schutz, Mate­ri­al­fluss und IT-Schnitt­stellen aus­rei­chend berück­sichtigt werden.

3D-Planung als Game Changer
Bei der Lager­planung gibt es ver­schiedene zen­trale Her­aus­for­de­rungen zu meistern. Durch unsere 3D-Lager­planung stellen wir vor Allem sicher, dass alle Gebäu­de­re­strik­tionen beachtet werden. Zugleich schaffen wir aber ein vir­tu­elles Modell des Lagers, das sich her­vor­ragend für das Pro­jekt­mar­keting und die Kom­mu­ni­kation mit ver­schie­denen Stake­holdern eignet. Weiter können wir auf Basis der Planung früh­zeitig eine fun­dierte Kos­ten­schätzung abgeben. Schließlich lässt sich das Modell auch wei­ter­ver­wenden, um die Leis­tungs­fä­higkeit kom­plexer Anlagen bereits während der Pla­nungs­phase durch Simu­la­ti­ons­expe­ri­mente zu verifizieren.

1. Womit beginnt die Lagerplanung?

Im ersten Schritt damit, dass der Bedarf für zusätz­liche Lager­ka­pa­zität oder ein leis­tungs­fä­hi­geres Lager erkannt wird. Damit ist die Grundlage gelegt, um die Ent­scheidung für die Planung eines neuen Lagers zu treffen. Doch wie geht es dann weiter und wie wird die Lager­planung konkret durchgeführt?

[1] Auf­be­reitung von Daten und Infor­ma­tionen
Zu Beginn der Planung gilt es, alle benö­tigten Infor­ma­tionen zusam­men­zu­tragen, auf­zu­be­reiten und zu ana­ly­sieren. Dabei handelt es sich zum einen um all­ge­meine Pro­jekt­in­for­ma­tionen und die Erfassung der bau­sei­tigen Vor­aus­set­zungen. Zum anderen werden aber auch Infor­ma­tionen zum geplanten Lagergut sowie Daten zur Ableitung der erfor­der­lichen Lager- und Leis­tungs­ka­pa­zi­täten benötigt.

[2] Pla­nungs­kontext
In den all­ge­meinen Pro­jekt­in­for­ma­tionen ist zum Bei­spiel zu defi­nieren, welche Funktion das Lager zukünftig über­nehmen soll. Es ist also zu klären, ob es bei­spiels­weise als Dis­tri­bu­ti­ons­lager oder als Beschaf­fungs­lager dienen soll. Ebenso ist fest­zu­halten, aus welchen Gründen die Planung statt­findet und welche Ziele damit haupt­sächlich ver­folgt werden. Besonders wichtig ist in dieser Phase außerdem, die eigene Geschäfts­cha­rak­te­ristik zu ver­stehen und die ent­spre­chenden Anfor­de­rungen an das Lager abzu­leiten. So muss bei­spiels­weise ein Dis­tri­bu­ti­ons­lager eines E‑Com­merce-Anbieters ganz andere Anfor­de­rungen im Hin­blick auf sai­sonale Schwan­kungen und Ska­lier­barkeit abdecken als das Vor­rats­lager eines Pro­du­zenten aus der Pharmaindustrie.

[3] Bau­seitige Restrik­tionen und Vor­aus­set­zungen
Neben den Pro­jekt­in­for­ma­tionen sind die bau­sei­tigen Vor­aus­set­zungen für das Vor­haben zu defi­nieren. Zunächst ist dabei zu klären, ob das neue Lager in einen Bestandsbau inte­griert werden soll oder ob ein Neubau vor­ge­sehen ist. Davon abhängig sind anschließend, im Falle eines Bestandsbaus, Infor­ma­tionen wie bei­spiels­weise Gebäu­de­layouts und Boden­trag­lasten auf­zu­be­reiten. Im Falle einer Green­field-Planung sind hin­gegen Bau- und Nut­zungs­ord­nungen sowie Lage­pläne im Hin­blick auf mög­liche Pla­nungs­re­strik­tionen zu prüfen.

[4] Eigen­schaften des Lagerguts
Par­allel zur Beschaffung und Auf­be­reitung dieser eher all­ge­meinen Infor­ma­tionen müssen natürlich die kon­kreten Anfor­de­rungen an das Lager her­aus­ge­ar­beitet werden. Dazu muss einer­seits klar defi­niert und beschrieben werden, welche Arten von Lagergut gelagert und hand­gehabt werden müssen. Dabei geht es zum einen um Form und Gestalt des Lagerguts, also bei­spiels­weise um Ladungs­träger und Abmes­sungen der Lager­ein­heiten. Zum anderen geht es aber auch um die tat­sächlich gela­gerten Güter und Stoffe, da sich bei­spiels­weise aus der Lagerung von Gefahr­stoffen sehr weit­rei­chende Anfor­de­rungen an die Lagerung ergeben können. Gerade solche spe­zi­ellen Anfor­de­rungen müssen früh­zeitig erkannt und bedacht werden, um teure Pla­nungs­än­de­rungen oder gar nach­träg­liche Umbauten oder Nach­rüs­tungen zu vermeiden.

[5] Leis­tungs­spe­zi­fi­kation
Sobald schließlich klar ist, was genau gelagert werden soll, gilt es, die Anfor­de­rungen an die Lager­ka­pa­zität sowie die Ein- und Aus­la­ge­rungs­leistung zu spe­zi­fi­zieren. Um die Lager­ka­pa­zität abzu­leiten, ist eine Analyse der Volu­men­daten je Arti­kel­gruppe erfor­derlich. Zur Ermittlung der Ein- und Aus­la­ge­rungs­leistung ist hin­gegen eine Analyse der Anlie­fer­rhythmen sowie des Abruf­ver­haltens erfor­derlich. Ent­scheidend ist dabei, dass die Leis­tungs­be­darfe nicht nur für die reine Ein- und Aus­la­gerung defi­niert werden, sondern dass kun­den­in­di­vi­duell auch alle ver­knüpften Pro­zesse Berück­sich­tigung finden. Ebenso sind bei der Anfor­de­rungs­spe­zi­fi­kation zwingend Ent­wick­lungs­pro­gnosen zu berück­sich­tigen, sodass Erwei­te­rungs­kon­zepte bei Bedarf von Beginn an ein­ge­plant werden.

Zusam­men­fassung

Zusam­men­ge­fasst sind im Rahmen der Ana­ly­se­phase also fol­gende Daten und Infor­mation, zu sammeln, auf­zu­be­reiten und zu analysieren:

  • Pro­jekt­in­for­ma­tionen und ‑ziele
  • Geschäfts­cha­rak­te­ristik
  • Bau­seitige Voraussetzungen
  • Volumina des Lagerguts
  • Ein- und Auslagerungsleistungen
  • Pro­zess­an­for­de­rungen

Wurden diese Schritte durch­laufen, so steht das Infor­ma­tions- und Daten­gerüst für die Auswahl der Lager­tech­no­logie und die Ent­wicklung des Lagerkonzepts.

2. Auswahl der rich­tigen Lagertechnologie

Die Auswahl ver­füg­barer Lager­tech­no­logien ist heute größer denn je. So reicht die Band­breite von ein­fachen, klas­si­schen Regal­lagern bis hin zu hoch­kom­plexen Logis­tik­sys­temen. Gerade bei Letz­teren geht der Nutzen weit über die bloße Lagerung hinaus. Statt­dessen handelt es sich teil­weise um Systeme, die inte­grierte Intra­lo­gis­tik­pro­zesse von der Waren­ein­gangs­rampe bis zur Waren­aus­gangs­rampe bieten.

[1] Kos­ten­ef­fi­ziente Auto­ma­ti­sierung
Natürlich steigen mit der Kom­ple­xität auch die Kosten. Deshalb ist es besonders wichtig, die Lager­tech­no­logie im Ein­zelfall indi­vi­duell und unter Berück­sich­tigung von Aufwand und Nutzen aus­zu­wählen. So kann eine hoch­au­to­ma­ti­sierte Lösung bei einem gleich­mäßig hohen Lager­durchsatz zu hohen Effi­zi­enz­ge­winnen führen. Im Falle eines Unter­nehmens mit stark schwan­kenden Durch­satz­leis­tungen kann sich eine solche Lösung jedoch als inef­fi­zient her­aus­stellen, da die Anlagen zum Abdecken der Last­spitzen viel Kapital binden, im Durch­schnitt jedoch nur schlecht aus­ge­lastet sind.

[2] Ana­ly­se­phase für die Ent­scheidung
Das Fun­dament zur Auswahl der opti­malen Lager­tech­no­logie bilden die Ergeb­nisse der vor­an­ge­gan­genen Ana­ly­se­phase. So liefert diese ins­be­sondere die Antwort darauf, wie viel Lager­ka­pa­zität für welche Arten an Ladungs­trägern und ‑gütern benötigt werden. So eignet sich ein ver­ti­kaler Lagerlift nur ein­ge­schränkt zur Lagerung von Paletten, wohin­gegen in klas­si­sches Breit­gang­lager nicht gerade optimal zur Lagerung von Klein­teilen in Kisten ist.

Häufig müssen aber genau solche, eher gegen­sätz­lichen Anfor­de­rungen erfüllt werden. In diesen Fällen lässt sich ein Lager während der Planung aber bei­spiels­weise in der Form opti­mieren, dass ver­schiedene Lager­be­reiche gebildet werden. Diese können dann indi­vi­duell mit spe­zi­fi­schen Lager­sys­temen aus­ge­stattet werden, die genau auf die Anfor­de­rungen des jewei­ligen Bereichs und der dort gela­gerten Güter abge­stimmt sind.

[3] Abhän­gigkeit der Lager­tech­no­logie von Gebäu­de­re­strik­tionen
Neben der Kenntnis über Lager­güter und Ladungs­träger gilt es bei der Tech­no­lo­giewahl ebenso, die Gebäu­de­re­strik­tionen zu beachten. Dazu zählen zum einen sta­tische Aspekte wie die Boden­traglast und vor­handene oder erfor­der­liche Stüt­zen­raster. Zum anderen muss aber auch die ver­fügbare Gebäu­de­ku­batur berück­sichtigt werden, denn die Wahl der Lager­tech­no­logie hängt natürlich auch von der maxi­malen ver­füg­baren Höhe ab. In aller Regel ist es weder sinnvoll, ein 25 m hohes Fach­bo­den­regal zu bauen, noch ein 6 m hohes Hoch­re­gal­lager mit klas­si­schem Regalbediengerät.

Schließlich muss bei der Auswahl der Lager­tech­no­logie auch der Lager­durchsatz berück­sichtigt werden. Dieser hängt stark von den vor- und nach­ge­la­gerten Pro­zessen ab. Diesen Zusam­menhang möchten wir folgend anhand von zwei Sze­narien erläutern.

[Case I] Pro­duktion
Als erstes Bei­spiel soll ein Lebens­mit­tel­pro­duzent dienen, der sein Haupt­produkt in Abhän­gigkeit der Ern­te­saison seiner Rohware nur während drei bis vier Monaten im Jahr her­stellen kann. Um das Produkt trotzdem ganz­jährig anbieten zu können, erfolgt die Ver­marktung tief­ge­kühlt und auf Basis von Vollpaletten.

Daraus ergeben sich u.a. fol­gende Anfor­de­rungen an das Lager:

  • Hohe Lager­ka­pa­zität bei geringer Artikelvielfalt
  • Geringe bis mittlere Ein- und Auslagerungsleistung
  • Keine Rück­la­gerung von Anbruchpaletten
  • Mög­lichst kom­pakte Bau­weise zur ener­gie­ef­fi­zi­enten Tiefkühllagerung

Für einen solchen Case eignen sich auto­ma­ti­sierte Kom­pakt­lager mit einer mehr­fach­tiefen Lagerung von Paletten. Die Bedienung eines solchen Lagers kann bei der gefor­derten, geringen bis mitt­leren Leistung bei­spiels­weise über ein Regal­be­dien­gerät mit einem Last­auf­nah­me­mittel erfolgen, das sich los­gelöst vom Regal­be­dien­gerät innerhalb der Lager­kanäle bewegen kann. So können trotz auto­ma­ti­scher Bedienung mittels Regal­be­dien­gerät eine große Lager­tiefe und somit eine effi­ziente Raum­nutzung erreicht werden.

[Case II] Handel
Als zweites Bei­spiel soll das Dis­tri­bu­ti­ons­zentrum eines Groß­händlers für Elek­tro­be­darfe dienen. Cha­rak­te­ris­tisch für diesen sind ein sehr breites Arti­kel­spektrum sowie eine extrem kurze Lie­ferzeit bei sehr hoher Lie­fer­fä­higkeit, da die Kunden ihre bestellten Teile häufig bereits am nächsten Tag auf Ihren Bau­stellen ver­bauen. Zudem werden Waren nicht palet­ten­weise, sondern in eher kleinen Mengen bestellt.

Zusam­men­ge­fasst muss das Lager in diesem Bei­spiel also fol­gende Anfor­de­rungen erfüllen:

  1. Hohe Ein- und Aus­la­ge­rungs­leistung durch direkte Bedienung der Kommissionierung
  2. Hohe Lie­fer­fä­higkeit erfordert besonders hohe Ausfallsicherheit
  3. Zugriff auf alle Artikel trotz breitem Arti­kel­spektrum jederzeit möglich
  4. Wett­be­werbs­druck erfordert effi­ziente Lager- und Prozessautomatisierung

Für diese spe­zi­fi­schen Anfor­de­rungen wäre ein Kom­pakt­lager, wie im ersten Bei­spiel, trotz seiner Vor­teile gänzlich unge­eignet. Statt­dessen bietet sich in diesem Case die Lagerung in einem Shuttle-Lager an. Bei dieser Bau­weise werden die ein­zelnen Lager­gassen und ‑ebenen unab­hängig von­ein­ander mit kleinen Fahr­zeugen bedient. Dadurch ergibt sich eine sehr hohe Leistung, die auch zur Bedienung leis­tungs­fä­higer Kom­mis­sio­nier­sta­tionen aus­reicht. Zugleich ist die Sys­tem­ver­füg­barkeit sehr hoch, da defekte Fahr­zeuge sehr schnell gegen Ersatz­fahr­zeuge getauscht werden können.

Zusam­men­fassung

Bei der Auswahl der Lager­tech­no­logie gibt es also keine Lösung, die für alle Sze­narien optimal ist. Statt­dessen sind in jedem Ein­zelfall die indi­vi­du­ellen Anfor­de­rungen und Restrik­tionen zu berück­sich­tigen, um die sinn­vollste und wirt­schaft­lichste Lager­tech­no­logie zu bestimmen.

Ent­schei­dende Ein­fluss­fak­toren sind dabei:

  • Lager­ka­pa­zität
  • Lager­um­schlag
  • Vor- und nach­ge­la­gerte Prozesse
  • Geschäfts­cha­rak­te­ristik
  • Lagergut und Ladungsträger
  • Arti­kel­vielfalt
  • Gebäu­de­ku­batur
  • Aus­fall­si­cherheit

3. Fun­dierte Lager­planung entscheidend

Bereits die saubere Spe­zi­fi­kation der Anfor­de­rungen an das Lager und die Auswahl der opti­malen Lager­tech­no­logie erfordern einiges an Arbeit und Fach­kenntnis. Damit ist die Lager­planung jedoch längst nicht abge­schlossen und auch die Gefahr von Pla­nungs­fehler noch nicht gebannt. Daher ist eine fun­dierte Lager­kon­zeption erforderlich.

[1] Pla­nungs­ge­gen­stände
Die Lager­kon­zeption umfasst ins­be­sondere fol­gende Aspekte:
Tech­nische Aus­legung des Lager­systems
Ver­kehrs- und Flucht­we­ge­planung
Brand­schutz
Flä­chen­planung
Lay­outing des Lagersystems

[2] Lager­module als Grundlage
Bei der tech­ni­schen Aus­legung eines Lager­systems geht es darum, den grund­le­genden Aufbau sowie grund­le­gende Maße ein­zelner Sys­tem­module zu bestimmen. Beides hängt natürlich direkt von der gewählten Lager­tech­no­logie, aber auch von den vor­ge­se­henen Lager­gütern ab. Mit der Aus­legung der grund­le­genden Sys­tem­module wird die Basis für die spätere Lay­out­planung gelegt, da das Gesamt­system immer aus Viel­fachen der Module besteht. Was zunächst etwas abs­trakt klingt, soll in einem Bei­spiel für ein ein­faches Breit­gang­regal ver­deut­licht werden:

Ein Sys­tem­modul des Breit­gang­re­gal­lagers besteht übli­cher­weise aus einer Regal­gasse mit zwei Regal­zeilen und einem dazwi­schen lie­gendem Regalgang für den Stapler. Die Regal­zeilen haben je Modul eine Länge von einem Regalfeld.

Bei der Aus­legung eines solchen Sys­tem­moduls geht es schließlich darum, fol­gende Eigen­schaften zu definieren:

  • Abmessung je ein­zelnem Lagerplatz
  • Berück­sich­tigung des Ladungs­trägers und der Überstände
  • Berück­sich­tigung von Freimaßen
  • Anzahl Lager­plätze (vor- / hin­ter­ein­ander) je Regalfach
  • Berück­sich­tigung der Technik zur Regalbedienung
  • Anzahl Lager­plätze über­ein­ander je Regal­säule und Höhen­ein­teilung des Regals
  • Berück­sich­tigung von Frei- und Anfahrmaßen
  • Berück­sich­tigung der ver­füg­baren Gebäudehöhe

Beim Lay­outing lassen sich anschließend beliebig viele dieser Sys­tem­module hinter- oder neben­ein­ander anordnen und dennoch ist immer sicher­ge­stellt, dass es sich um ein funk­tio­nie­rendes System, mög­lichst bestehend aus Stan­dard­kom­po­nenten, handelt. So kann im Falle des Breit­gang­lagers bspw. ein Lager defi­niert werden, indem jeweils zehn Stan­dard­module hin­ter­ein­ander und fünf neben­ein­ander ange­ordnet werden. Daraus würde sich ein Lager ergeben, dass aus fünf Regal­gassen besteht, die jeweils 10 Regal­felder lang sind. Die Höhen­ein­teilung der Regale würde sich dabei eben­falls aus der Defi­nition der zugrunde lie­genden Sys­tem­module ergeben.

[3] Flucht- und Ver­kehrs­we­ge­planung
Alleine durch die Defi­nition der Sys­tem­module und der Anordnung dieser innerhalb eines Layouts ist jedoch keine Lager­planung abge­schlossen. Vielmehr ist die Lay­out­planung davon abhängig zu machen, wie die Flucht- und Ver­kehrswege ver­laufen sollen und welche Anfor­de­rungen sich aus dem Brand­schutz ergeben.
Bei der Flucht- und Ver­kehrs­we­ge­planung gilt es ins­be­sondere, alle recht­lichen Anfor­de­rungen zu erfüllen, um die Per­so­nen­si­cherheit im regu­lären Betrieb wie auch im Havarie- oder Brandfall zu gewähr­leisten.
Im Hin­blick auf inner­be­trieb­liche Ver­kehrswege sind vor Allem fol­gende Aspekte zu planen:

  • Verlauf
  • Ver­kehrs­auf­kommen, unter­teilt in Fahr­zeuge und Personen
  • Wege­breiten
  • Trennung von Per­sonen- und Fahrzeugverkehr
  • Sicher­heits­zu­schläge, ins­be­sondere im Falle des kom­bi­nierten Verkehrs
  • Zusätz­licher Platz für Rangierarbeiten
  • Über­windung von Höhen­dif­fe­renzen, bspw. zwi­schen Gebäu­de­ebenen oder ver­schie­denen Gebäudeteilen

Bei der Planung von Flucht­wegen sind zusätzlich die maximale Flucht­weg­länge sowie bestimmte regu­la­to­rische Anfor­de­rungen an die Aus­ge­staltung der Fluchtwege zu berücksichtigen.

[4] Früh­zeitige Brand­schutz­planung
Im Zusam­menhang mit der Flucht­we­ge­planung ist auch das Thema Brand­schutz zu beleuchten. Nur so kann sicher­ge­stellt werden, dass die Lager­planung am Ende geneh­mi­gungs­fähig und somit rea­li­sierbar ist. Der ent­schei­dende Vorteil bei einer früh­zei­tigen Berück­sich­tigung erfor­der­licher Brand­schutz­maß­nahmen liegt aller­dings darin, dass bei Bedarf Anpas­sungen der Lager­ge­staltung pro­blemlos möglich sind. Häufig können durch eine geschickte Glie­derung und Grö­ßenwahl der Brand­ab­schnitte teure und auf­wändige Zusatz­maß­nahmen im Bereich des Brand­schutzes ver­mieden werden. Ebenso wird durch die Wahl des Brand­schutz­systems, bei­spiels­weise durch die Ent­scheidung zwi­schen Sprink­ler­anlage oder Iner­ti­sierung des Lagers, Ein­fluss auf die zu-künftige Fle­xi­bi­lität und Anpass­barkeit des Lagers genommen. Die früh­zeitige Planung der Brand­schutz­maß­nahmen gewähr­leistet also nicht nur die Geneh­mi­gungs­fä­higkeit, sondern bietet auch viel­fäl­tiges Opti­mie­rungs­po­tenzial mit signi­fi­kanten Kos­ten­ein­spa­rungen als Resultat.

[5] Flächen- und Lay­out­planung
Wurden die Ver­kehrs- und Fluchtwege sowie die Brand­ab­schnitte defi­niert, so sind vor der Lay­out­planung der Lager­ein­richtung noch alle wei­teren Flä­chen­be­darfe zu defi­nieren. Dazu zählen bei­spiels­weise Flächen für Kom­mis­sio­nier­ar­beits­plätze oder die Kon­so­li­dierung und Bereit­stellung, aber auch einfach Lade­zonen für Flur­för­der­zeuge.
Bei Neu­bauten besteht in einem gewissen Rahmen die Mög­lichkeit, die Gebäu­de­fläche an die Anfor­de­rungen anzu­passen. Bei Bestands­bauten ist die Gebäu­de­fläche jedoch häufig fix vor­ge­geben, sodass erst nach dem Abzug aller Ver­kehrs- und Fluchtwege sowie der Planung aller „Nicht-Lager­flächen“ die tat­sächlich für die Lager­ein­richtung ver­fügbare Fläche bekannt ist. Auf Basis dieser ver­füg­baren Fläche sowie der zuvor defi­nierten Sys­tem­module des Lager­systems wird schließlich das Gesamt­layout des Lager­systems geplant. Mit diesem Schritt ist die Kon­zeption des eigent­lichen Lagers abgeschlossen.

[6] Weitere Pla­nungs­ge­gen­stände
Wichtig ist jedoch, dass im Zusam­men­spiel mit der Lager­planung immer auch die IT- und Steue­rungs­schnitt­stellen sowie der Mate­ri­al­fluss defi­niert werden.

Zusam­men­fassung

Ins­gesamt ist bei der Lager­planung also zum einen darauf zu achten, dass das Lager­system an sich „sauber“ aus­gelegt wird. Zum anderen sind aber auch Aspekte wie die Ver­kehrs- und Flucht­we­ge­planung, weitere Flä­chen­be­darfe, Brand­schutz­an­for­de­rungen und schließlich auch der Mate­ri­al­fluss und IT-Schnitt­stellen aus­rei­chend zu berücksichtigen.

4. 3D Lager­planung als wesent­licher Vorteil

Eine fun­dierte Lager­planung ist ein anspruchs­volles Unter­fangen, welches unter keinen Umstände unter­schätzt werden darf. Zusätz­liche Kom­ple­xität erlangt die Lager­planung häufig durch ver­schach­telte Gebäu­de­struk­turen im Zusam­men­spiel mit ver­al­teten Gebäu­de­plänen sowie eine auf­wändige Kom­mu­ni­kation mit ent­schei­denden Stake­holdern, die sich nicht all­täglich mit logis­ti­schen Anlagen und Pro­zessen befassen.

[1] Drei­di­men­sionale Lager­planung
Wir setzen bei InterLog Management bereits seit meh­reren Jahren auf eine drei­di­men­sionale Lager­planung mit­hilfe der Software Demo3D. Diese Lösung hat sich seitdem in vielen unserer Kun­den­pro­jekte bewährt. Deshalb möchten wir Ihnen im Fol­genden gerne die ent­schei­denden Vor­teile von Demo3D in der Lager­planung vorstellen.

[2] Erfassung aller Gebäude-Restrik­tionen
Als Grundlage für die Planung in Demo3D setzen wir, wann immer möglich, maß­stab­ge­treue CAD-Gebäu­de­grund­risse ein. Wenn diese einmal nicht vor­handen oder ver­altet sind, besteht auch die Mög­lichkeit einer Vor-Ort-Auf­nahme durch uns. In beiden Fällen wird jedoch sicher­ge­stellt, dass die bestehende oder geplante Gebäu­de­struktur voll­ständig abge­bildet wird. Natürlich lassen sich neben der Gebäu­de­struktur aber auch Mate­ri­al­fluss­systeme, inner­be­trieb­liche Ver­kehrswege oder Funk­ti­ons­flächen abbilden. Damit wird während der Planung gewähr­leistet, dass das Lösungs­konzept unter Berück­sich­tigung aller bestehenden Vor­aus­set­zungen und Restrik­tionen ent­wi­ckelt wird. Die Lösungs­kon­zepte erreichen auf diese Weise sehr schnell einen hohen Rei­fegrad, was unnötige Pla­nung­s­i­te­ra­tionen ver­meidet und somit Pla­nungs­kosten senkt.

[3] 3D-Modelle und Virtual Reality in der Pro­jekt­kom­mu­ni­kation
Neben der eigent­lichen Kon­zept­ent­wicklung besteht eine weitere Her­aus­for­derung bei der Lager­planung in der Kom­mu­ni­kation des Lösungs­kon­zepts. Diese wird jedoch durch die 3D-Planung maß­geblich ver­ein­facht, da das 3D-Modell auch kom­plexe Systeme über­sichtlich und einfach ver­an­schau­licht.
Je nach Adres­saten lassen sich die Modelle auf ver­schiedene Weisen für unsere Kunden oder weitere Stake­holder auf­be­reiten. So besteht zum Bei­spiel die Mög­lichkeit die Modelle als 3D-pdf zu expor­tieren, sodass sie auch ohne Spe­zi­al­software jederzeit kun­den­seitig genutzt werden können. Im Rahmen von Work­shops bietet es sich hin­gegen an, direkt im Modell zu arbeiten, sodass durch das Ein- und Aus­blenden der Pla­nungs­layer alle Bereiche und Winkel im Detail betrachtet werden können. Sollen hin­gegen Logis­tik­pro­zesse ver­deut­licht werden, besteht die Mög­lichkeit, Pro­zesse zu ani­mieren und anschließend für die kun­den­seitige Ver­wendung als Video zu exportieren.

Ein beson­deres High­light ist jedoch die Mög­lichkeit, die Modelle mittels einer VR-Brille in Virtual Reality zu erleben. So können Key-Stake­holder sich bereits vor der Bau­phase in dem geplanten Gebäude und Lager­system frei bewegen und alle Bereiche erkunden. Diese Mög­lichkeit ist somit ein her­vor­ra­gendes Hilfs­mittel, um alle Pro­jekt­be­tei­ligten in die Planung mit­ein­zu­be­ziehen und im Rahmen des Pro­jekt­mar­ke­tings für das Projekt regel­recht zu begeistern.

[4] Nutzen inter­ak­tiver 3D-Modelle in Aus­schrei­bungen
Auch in einer wei­teren Form der Pro­jekt­kom­mu­ni­kation bietet die Planung mittels Demo3D einen großen Vorteil. Dabei handelt es sich um die Kom­mu­ni­kation mit poten­zi­ellen Lie­fe­ranten während der Aus­schrei­bungs­phase. Gerade die Zeit während der Corona-Pan­demie hat die Wich­tigkeit auf­ge­zeigt, Pla­nungs­kon­zepte ver­ständlich und auch ohne Vor-Ort-Termine kom­mu­ni­zieren zu können. Zu diesem Zweck können wir die 3D-Modelle in ein Online-Tool expor­tieren und in diesem Tool mit­hilfe von anklick­baren Info-Buttons um weitere Infor­ma­tionen, bei­spiels­weise aus dem Las­tenheft oder mit Videos von der bestehenden Vor-Ort-Situation, ergänzen. Einen Ein­druck über diese Mög­lichkeit können Sie sich selber jederzeit auf unserem vir­tu­ellen Mes­se­stand ver­schaffen, der eben­falls auf einem Demo3D-Modell basiert.

[5] Früh­zeitige Kos­ten­schät­zungen durch fun­dierte Men­gen­ge­rüste
Die Planung mittels Demo3D bietet aber noch weitere Vor­teile. So lassen sich aus den Modellen Men­gen­ge­rüste über die ver­wendete Logis­tik­in­fra­struktur expor­tieren. Diese Men­gen­ge­rüste weisen aus, welche Logis­tik­kom­po­nenten in welcher Menge benötigt werden. Im Zusam­men­spiel mit unserer internen Kom­po­nen­ten­da­tenbank mit hin­ter­legten Preis­in­for­ma­tionen kann damit bereits zu einem sehr frühen Pla­nungs­zeit­punkt eine fun­dierte Schätzung über die zu erwar­tenden Pro­jekt­kosten abge­geben werden.

[6] Veri­fi­zierung der Anla­gen­leistung während der Pla­nungs­phase
Schließlich bietet Demo3D auch die Mög­lichkeit, Mate­ri­al­fluss­si­mu­la­tionen durch­zu­führen. Damit kann eben­falls zu einem frühen Pla­nungs­zeit­punkt geprüft werden, ob die kon­zi­pierte Anlage die spe­zi­fi­zierten Leis­tungs­an­for­de­rungen sicher erfüllt. Dieses ist ins­be­sondere bei kom­ple­xeren Sys­temen sehr sinnvoll, da sich deren Sys­tem­leis­tungen auf­grund ihres dyna­mi­schen Ver­haltens häufig nicht mehr aus­sa­ge­kräftig berechnen lassen.

Zusam­men­fassung

Zusam­men­ge­fasst bietet die drei­di­men­sionale Lager­planung mittels Demo3D also fol­gende Mehr­werte für Ihr Projekt:

  • Berück­sich­tigung sämt­licher Gebäuderestriktionen
  • Abbildung und ggf. Simu­lation von Materialflusssystemen
  • Veri­fi­zierung von Lösungskonzepten
  • Ableitung von Men­gen­ge­rüsten für Kostenkalkulation
  • Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mittel für Work­shops und das Projektmarketing
  • „Vir­tu­eller Rundgang“ durch geplantes Lager­ge­bäude im Rahmen von Ausschreibungen